Stimulationsbehandlung und Befruchtung außerhalb des Körpers
Bei dieser Therapieform werden alle regulären weiblichen Zykluseffekte intensiv unterstützt. Man beginnt mit einer hormonellen Stimulation, um eine gute Anzahl von Eizellen zur Reifung zu bringen. Hat sich dieser Prozess, der im Abstand von 3-5 Tagen regelmäßig kontrolliert wird, gut entwickelt, wird der Eisprung ausgelöst. Innerhalb eines konkret festgelegten Zeitraumes (36 Stunden nach Eisprungsauslösung) werden die Eizellen durch eine ultraschallgestützte vaginale Punktion entnommen. Diese sogenannte Follikelpunktion erfolgt unter einer kurzen Narkose (ca. 5-10 min). Im Anschluss erfolgt die Unterstützung der zweiten Zyklushälfte mit einem Gelbkörperhormon.
Im Labor werden Eizellen und Spermien in einer Petrischale für die in vitro-Fertilisation (IVF) zusammengebracht. Die Befruchtung findet somit außerhalb des Körpers statt, jedoch ohne technisches Eingreifen in den Befruchtungsvorgang.
Anders verhält es sich, sollten beispielsweise größere Auffälligkeiten im Spermiogramm vorliegen. Dann ist nach Punktion der Eibläschen und Gewinnung der Eizellen eine intrazytoplasmatische Spermieninjektion (ICSI-Behandlung) im Labor angezeigt. Bei dieser Methode werden direkt unter dem Mikroskop die besten Spermien ausgewählt und einzeln in die Eizellen eingegeben. Man spricht hierbei von einer künstlichen oder assistierten Befruchtung.
Tags darauf erfolgt in jedem Falle die Laborkontrolle der Befruchtung. Die Patient:innen werden sofort telefonisch informiert und die Rückübertragung des Embryos (Embryotransfer) geplant. Diese benötigt keine Narkose.
Zwei Wochen nach durchgeführter Behandlung wird ein Schwangerschaftstest mittels Blutuntersuchung in unserem Kinderwunschzentrum in Erfurt durchgeführt. Die Information über das Ergebnis erhalten Sie noch am selben Tag durch den Arzt oder die Ärztin.